Freitag, 22. November 2013

Silicon Bayou

Seit in den neunziger Jahren eine Freundin von mir bei der damals noch winzig kleinen Louisiana Film Commission gearbeitet hat, ist New Orleans und Louisiana ein bedeutender Filmstandort geworden, zumindest ein beliebter Drehort, nach Hollywood und New York an dritter Stelle. Das hat mit Steuervorteilen und anderen Anreizen zu tun. Was zart und mickrig anfing, trägt jetzt dicke, saftige Früchte. So sehr, dass sich inzwischen der Name Hollywood South für Louisiana als Filmort durchgesetzt hat.
Inzwischen hat sich noch ein anderer Vergleich mit Kalifornien eingebürgert: Silicon Bayou, denn auch immer mehr Computerfirmen siedeln sich hier an. Die BBC hat einen kleinen Beitrag dazu hier. Neben den Steuervorteilen sind es die geringen Lebenskosten und die Lebensqualität, die junge Tech-Menschen nach New Orleans ziehen. Es mangelt zwar noch ein bisschen an Kapital, heißt es in dem Beitrag, aber wie in Silicon Valley ist die Konzentration für die Branche inspirierend. Vor allem aber kommen die Leute nach New Orleans und verlieben sich in die Stadt. Und dass die viel mehr zu bieten hat, als die Straßenmusiker am Jackson Square, mit denen der Beitrag beginnt und schließt, das merkt man nicht immer als Tourist, aber das merkt man, wenn man dort lebt. Hier ein Link zu der Webseite Silicon Bayou News.
Interessant ist übrigens, dass viele dieser Entwicklungen nach Hurrikan Katrina begonnen haben, der nicht nur ein Riesenvakuum herbei gefegt hat, sondern auch in mancher Hinsicht eine Art tabula rasa hinterließ. Nach dem Motto "schöner, schneller, sauberer". Das hat viel Positives, aber nicht nur, wie alle schon länger ansässigen Berliner wissen.

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