Freitag, 4. Januar 2013

Mardi Gras in der Straßenbahn

Kaum sind die Jahresendfestivitäten vorbei, beginnt in New Orleans schon die schönste Festsaison, der Karneval, der dieses Jahr nur bis 12. Februar dauert. Los geht es in der 12. Nacht, also am Dreikönigstag, 6. Januar, mit zwei Umzügen, der Krewe de Jeanne d'Arc, die seit einigen Jahren am Geburtstag derselben mit mittelalterlichen Kostümen und Zubehör der Schutzpatronin der Stadt gedenkt. Ein anderer Verein sind die Phunny Phorty Phellows (Funny Forty Fellows -- Lustige vierzig Typen), die seit den 1980er Jahren ihren Umzug in der Straßenbahn auf der Canal Street vollführen. Das nenne ich nachhaltig und umweltfreundlich!. Ihre Leib- und Magenband sind die Storyville Stompers. Hier ein Video und mehr Details
Als ich im September in New Orleans war, habe ich für meinen Freund Tino Kotte vom Verkehrsclub Deutschland ein paar Fotos zur Verkehrssituation gemacht.
Hier die neuen Straßenbahnen, die seit ein paar Jahren wieder auf der Canal Street fahren.
Ein Exemplar der alten Straßenbahn, die auf der St. Charles Avenue fahren. Hier nahe der Endstation auf der Carrollton Street mit kleiner Statue einer Straßenbahn daneben. Diese gibt es auch erst seit ein paar Jahren, aber ich finde diese Miniaturen herzallerliebst.

Fotografiert habe ich auch diese sharrows (zusammengesetzt aus share + arrow, teilen + Pfeil), die seit ein paar Jahren in Louisiana eingeführt wurden, damit Autofahrer darauf aufmerksam gemacht werden, dass sie die Straße mit den Radfahrern teilen müssen. Mir gefällt der Gedanke sehr, Tino Kotte war skeptisch, dass das funktioniert. Ich habe mehr Radfahrer gesehen als sonst ohnehin schon, auch auf den Straßen mit sharrow. Hier Magazine Street im Warehouse District.

Auf der Carrollton St. habe ich auch diesen Mann mit Rollstuhl auf dem Fahrradstreifen gesehen. Nun hat ja New Orleans im Gegensatz zu anderen amerikanischen Städten fast durchgehend Bürgersteige, aber oft sind sie schmal, und der Beton ist durch die alten Bäume und möglicherweise auch Überschwemmungen aufgebrochen und sehr unwegsam.
An der Carrollton St. /Ecke S. Claiborne habe ich diesen Bus gesehen und wie der junge Mann sein Fahrrad in den Ständer vorn eingehängt hat und dann eingestiegen ist. Ich war begeistert und mir gefiel auch, dass so ein Bus nicht immer ganz nagelneu sein muss. Tino Kotte war wieder skeptisch und meinte, das widerspräche dem Prinzip des Öffentlichen Nahverkehrs, denn am besten sollte er die ganze Strecke mit dem Fahrrad fahren und nicht sein Fahrrad transportieren lassen. Andererseits weiß ich auch, dass die Busse im allgemeinen nicht sehr zuverlässig und oft auch keine Fahrpläne ausgehängt sind. Als ganz früher auf der Canal St. noch Busse statt Straßenbahnen fuhren, kamen die allerdings ziemlich oft.


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen