Mittwoch, 29. August 2012

Stimmen aus dem Sturm

Meine Freundin Lil auf Facebook: vor 10 Stunden
Uns geht's gut. Wir sitzen den ganzen Tag herum und warten, dass der Wind stärker wird. Der Sturm ist nicht annähernd so schlimm, wie sie angekündigt hatten.
We're fine. We've been sitting around all day, waiting for the wind to pick up. The storm is not nearly as bad as they thought it would be.
Bill Lavender (der kürzlich aus Budgetgründen geschasste, von vielen geschätzte Direktor von UNO Press): vor 9 Stunden
Wie ich es liebe, wenn die Stadt heruntergefahren und stillgelegt wird, an Schulzonen die Ampeln auf die leeren Straßen blinken. Dann fällt der Strom aus und alles wird dunkel. Ich glaube, was uns wirklich trennt, ist nicht links gegenüber konservativ, sondern die Kluft zwischen denen, die sich nach diesen Momenten sehnen, und denen, die sie fürchten.
how I love it when the city shuts down, school zone lights blinking on empty streets. then the power goes off and all goes dark. i think the real division among us isn't liberal vs conservative but the gulf between those who yearn for these moments and those who fear them.
Schriftstellerin Moira Crone: vor 8 Stunden
Was die New Orleanser über Sturmzeiten für sich behalten: was für ein Wunder es ist. Der Strom geht, das elektrische Sirren verstummt, das Essen im Kühlschrank wird nur ein paar Tage halten, all der persönliche Kram ist eigentlich ein großes Hindernis für das spirituelle Überleben -- Wir müssen uns auf alte Lebensweisen zurückbesinnen, außerhalb unseres modernen Kokons -- Jetzt ist es die Güte von Freunden und in ein paar Tagen vielleicht die Güte Fremder, wir können es nicht wissen -- die uns weitermachen lässt. Das riesige, geraunte, Geheimnis -- unsere phänomenale Verwundbarkeit, das ganze Risiko des Am-Leben-Seins. Diese Stadt lehrt und lehrt und lehrt uns immer wieder -- (Ich muss los -- jetzt kommt der Wind, die Lichter werden schwächer...)
The thing New Orleanians keep to themselves about storm times: the wonder of it. The power leaves, the electric buzz dissolves, the food in the fridge is only going to last a few days, all your stuff is really a great impediment to your spirit's survival--We have to retreat to the old modes of living, outside the modern cocoon--now it's the kindness of friends, and in a few days, it might be the kindness of strangers, we don't know--that will keep us going. The vast, whispered, secret-- our phenomenal vulnerability, the whole risk of being alive. This place teaches and teaches and teaches us--(have to go--here comes the wind, there the lights dim...)
Hier ein paar Fotos von Menschen im Sturm, tagsüber, und auf diesen Live-Webcams kann man im Moment meditative Regen- und Nachtbilder sehen (solange der Strom nicht ausfällt): am French Quarter, an der Mississippi-Brücke, am Fluss.
Erste Nachrichten melden überflutete Straßen und auf Stromleitungen geknickte Bäume. Im Landkreis Plaquemines Parish ist das Dach des Hauses von Landkreispräsident Billy Nungesser abgedeckt worden.

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