Sonntag, 24. Juni 2012

Iguanas und Chamäleons

Iguanas (zu Deutsch Leguane) haben auch in dem Film Bad Lieutenant: Port of Call - New Orleans einen kleinen Auftritt, einem Werner-Herzog-Film von 2009, der wiederum ein Remake von Abel Ferraras Thriller Bad Lieutenant von 1992 ist. Nicholas Cage spielt hier den verdorbenen Cop, der durch Hurrikan Katrina gebrochen, drogenabhängig und deshalb korrupt geworden ist. Ein rasanter Film mit New Orleans als Sündenhölle, der in eben dieser Rasanz ein ganz klein wenig an den komischen Klassiker The Big Easy von 1987 erinnert. Darin allerdings kreuzt ein wesentlich charmanterer, aber ebenso korrupter Dennis Quaid durch die Stadt und macht nebenbei der zugeknöpften Staatsanwältin gespielt von Ellen Barkin den Hof. Hier die Leguane aus dem Cage-Film.
Dann gibt es noch Tennessee Williams' Theaterstück Die Nacht des Leguan (The Night of the Iguana), das 1964 von John Huston in Schwarz-Weiß verfilmt wurde. Richard Burton und Ava Gardner spielen dort mit, aber weil es wieder einmal so eine komplizierte, zerreißende Williams-Geschichte ist und es außerdem schon nach Mitternacht war, bin ich hoffnungslos im Kino eingeschlafen und kann nicht viel dazu sagen.
Dafür aber zu der hübschen Erzählung von Truman Capote, die sich zwar nicht um Iguanas aber dafür um Chamäleons dreht: „Music for Chameleons“ aus dem gleichnamigen Erzählband von 1980. Darin spielt eine alte Dame für die Chamäleons vor ihrem Haus Klavier und die habe ich mir immer wie Iguanas vorgestellt. 
Echte Chamäleons, das habe ich jetzt gefunden, leben vor allem in Afrika und nicht in Louisiana, aber dort wird wohl der Anolis wegen seiner Farbwechsel manchmal auch als Chamäleon bezeichnet. So schließt sich wieder ein kleiner Kreis und ich muss schweren Herzens mein inneres Bild von Capotes Erzählung revidieren.

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