Freitag, 28. Oktober 2011

Lyrik in Louisiana

Letzte Woche sprach ich mit der (großartigen, in Berlin lebenden) Lyrikerin Donna Stonecipher darüber, dass New Orleans zwar immer eine große Inspiration für die Prosa war und ist, ich aber keine ganz große und bekannte Poesie kenne. Das sei typisch für den Süden generell, meinte sie.
Just da erhielt doch am 21. Oktober 2011 der Lyriker Yusef Komunyakaa in New York den mit 100.000 Dollar dotierten Wallace Stevens Award. Komunyakaa (geboren 1947) wuchs in Bogalusa, rund 120 Kilometer nördlich von New Orleans, auf und diente im Vietnam-Krieg. Seine Poesie gilt als eine der besten über Vietnam; er verarbeitete aber auch Themen der Bürgerrechtsbewegung, Afrika und hat mit Jazzlyrik experimentiert. Geprägt durch seine Zeit als Lehrer, Professor und Lyriker in der Stadt, gilt er zumeist als New Orleanser Lyriker. Derzeit ist er Professor für Kreatives Schreiben an der New York University. Jetzt habe auch ich endlich einige seiner Gedichte gelesen; eines davon will ich gleich nächste Woche mit meinen Studenten besprechen. Hier eine Hörprobe.
Am Sonnabend, den 29. Oktober findet das Louisiana Book Festival in Baton Rouge statt, mit unzähligen Lesungen und Workshops über den Tag und die Stadt verteilt. Teilnehmen werden auch Lyriker aus dem ganzen Bundesstaat, darunter auch Poet Laureate Julie Kane (die für mehrere Jahre offiziell ernannte Staatsdichterin, die das Bewusstsein für die Lyrik erhöhen soll. Gibt es auch auf nationaler Ebene und ist dem Hofdichter in England nachempfunden). Beim Festival wird auch der Louisiana Writer Award verliehen, dieses Mal an den Romanautor James Wilcox; 2007 hatte ihn Yusef Komunyakaa erhalten.
Jetzt auch in Louisiana und an der Louisiana State University sehr aktiv ist die Lyrikerin Laura Mullen, ursprünglich aus Los Angeles. Über New Orleans und die Lyrik bald mehr.

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